Scour Monitoring an Windenergieanlagen
Definition
Scour Monitoring bezeichnet die kontinuierliche oder periodische Überwachung von Bodenabtrag (sogenanntem "Scour" oder "Kolk") an den Gründungsstrukturen von Offshore-Windenergieanlagen. Ziel ist es, die Stabilität der Fundamente sicherzustellen und Risiken durch Erosion des Meeresbodens frühzeitig zu erkennen.
Fachliche Vertiefung
Durch hydrodynamische Strömungen, Gezeiten und Wellengang kommt es an den Fundamentsockeln von Offshore-WEA häufig zu Sedimentumlagerungen. Besonders Monopile- und Jacket-Fundamente sind von Kolkbildung betroffen. Die Tiefe und Ausbreitung dieser Kolke können die Tragfähigkeit der Anlage beeinträchtigen. Scour Monitoring umfasst verschiedene Messmethoden wie akustische Verfahren (z. B. Multibeam-Echolot), visuelle Inspektionen (z. B. durch ROVs) oder strukturintegrierte Sensorik. Internationale Normen, wie z. B. DNVGL-RP-O501, geben Empfehlungen zur Bewertung und zum Umgang mit Scour.
Unsere Einordnung im Fachkontext
Scour Monitoring ist ein integraler Bestandteil von Zustandsüberwachungssystemen (Structural Health Monitoring, SHM) für Offshore-Windenergieanlagen. Es trägt wesentlich zur Beurteilung der strukturellen Integrität und zur Planung von Instandhaltungsmaßnahmen bei. Die Kombination verschiedener Messverfahren ermöglicht eine umfassende Bewertung der Kolkbildung über den gesamten Lebenszyklus der Anlage hinweg.